Ätherische Öle gegen Bakterien

Was sind ätherische Öle?

In ätherischen Ölen steckt die gebündelte Lebenskraft der Pflanze. Ätherische Öle werden aus den Blüten, den Blättern, den Rinden, zum Teil den Wurzeln und auch den Harzen gewonnen. Es sind wirksame Pflanzendüfte, eingefangen in flüssiger Form. Sie lösen sich auf, wenn sie mit Luft in Kontakt kommen und verfliegen nach kurzer Zeit. Ätherische Öle sind sekundäre Stoffwechselprodukte, die in bestimmten Zellen gebildet und gespeichert werden. Sie sind nicht am Pflanzenwachstum oder Fruchtwachstum beteiligt. Die Pflanze nutzt die ätherischen Öle als Informationsträger zur äußeren Kommunikation. Die Pflanzen schützen sich mit ätherischen Ölen vor Blattfraß oder sie locken Insekten in die Blüte zur Bestäubung, um dort den Nektar zu erreichen. Heute sind in wissenschaftlichen Studien viele Heil- und Einsatzmöglichkeiten der ätherischen Öle bestätigt. Wie zum Beispiel der Einfluss auf den Hormonsspiegel und die Gesundheit der Zellmembran. Ebenfalls nachgewiesen ist, dass ätherische Öle das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien hemmen können. Die Heilkraft und Wirksamkeit von ätherischen Ölen wird in Zeiten von resistenten Keimen als Alternative zum Antibiotika immer interessanter. 

 

Wie werden ätherische Öle hergestellt?

Ätherische Öle werden auf verschiedene Arten hergestellt. Die gängigste Form ist die Wasserdampfdestillation bei 70°. Hier gehen allerdings viele der Duftstoffe durch die hohe Temperatur verloren. Die Methode der Kaltpressung von Schalen oder Gräsern wird hauptsächlich bei Zitronen-, Orangen- oder Limonenöl verwendet. Werden die Essenzen aus Blütenblättern extrahiert, wird diesen ein Lösungsmittel zugesetzt um den Duftstoff zu lösen. Was danach wieder möglichst rückstandsfrei extrahiert werden muss. 

Eine heute gängige Methode, um hochwertige ätherische Öle zu erhalten, ist die Extraktion mit Kohlendioxyd bei einer Temperatur von 20-25°. Hier bleiben auch die leicht flüchtigen, kostbaren Duftstoffe erhalten. 

Die Gewinnung ist äußerst aufwändig, und die Essenz liegt im ein- bis zweistelligen Promillebereich der eingebrachten Grundsubstanz. Es ist wichtig für die Qualität, dass die Pflanzen aus biologischer Züchtung oder aber aus Wildsammlung in gesunder Umgebung stammen. Diese aufwändige Herstellung hat ihren Preis, der sich aber relativiert, da bei der Anwendung nur wenige Tropfen not-wendig sind. 

 

Wie werden ätherische Öle angewendet?

In der Medizin haben wir schon lange die Wirkung dieser Öle sowie die Wirkungen deren Kombination entdeckt. Wir können sie inhalieren, in ihnen baden und sie für Massagen verwenden. Ätherische Öle können uns entspannen, beleben, erfrischen. Sie sind schmerzlindernd und haben entzündungshemmende Wirkungen. Sie steigern die Konzentrationsfähigkeit und haben eine klärende Wirkung auf den Geist, sind auf der anderen Seite aber auch anregend. Jasminöl zum Beispiel lindert Schmerz. Mentholöl wirkt schleimlösend bei Erkältungen. Wenn Zimtöl in arthritische Gelenksregionen einmassiert wird kommt es zu einer deutlichen Besserung und Linderung der Symptome. Der Duft von Rosenöl hilft bei innerer Anspannung, Unruhe und Schlaflosigkeit. Ein warmer Wickel aus Lavendel und Kamille auf den Unterbauch platziert hilft vielen Frauen bei Schmerzen während der Menstruation. Ein gutes Mittel im Sommer zur Abwehr von Insekten ist der Duft des Zedernöls.

Ätherische Öle werden über die Haut aufgenommen. Sie durchdringen aufgrund ihrer Molekülstruktur und Größe die Zellmembran der Haut. Deshalb können sie gut bei Massagen benutzt werden, um sie in die Haut einzumassieren, insbesondere bei Muskeln und Gelenken. Auch werden ätherische Öle in Form von Gewürzen wie Ingwer, Thymian oder Minze über den Magen-Darm-Trakt resorbiert und können auch dort eingesetzt werden um das Wohlbefinden zu verbessern. Sie werden über die Schleimhaut, insbesondere die Mundschleimhaut und Nasenschleimhaut aufgenommen. Die Resorptionswege, im Besondern unter der Zunge, sind sehr schnell. So können wir bei Schmerzattacken ein wenig Jasminöl über die Mundschleimhaut resorbieren und wir spüren sofort eine deutliche Schmerzlinderung. Die Aufnahme über die Mundschleimhaut ist auch für Zahnärzte besonders interessant. Ätherische Öle wie Lavendel, Thymian und Zitronengras wirken gegen Bakterien, Viren und Mundschleimhautpilze. In diesem Bereich eröffnet sich für uns Zahnärzte eine neue natürliche Therapiemöglichkeit auf die Mundgesundheit gezielt und effektiv mit natürlichen Wirkstoffen helfend einzugreifen. 

 

Wie wirken ätherische Öle in der Mundhöhle? 

Lemongrasöl destabilisiert die Bakterienmembran und sorgt dafür, dass der lebensnotwendige Ionenaustausch für die Energiegewinnung der Bakterien nicht mehr stattfinden kann. Rosmarinöl wirkt antientzündlich und entfernt freiwerdende Radikale bei Entzündungen. Thymianöl hemmt das Wachstum der pathogenen Bakterien. Aufgrund der kleinen molekularen Wirkstruktur wissen wir, das ätherische Öle sehr schnell in die Schleimhaut eindringen können, um dort ihre Wirkung zu entfalten. Damit haben wir eine zeitlich begrenzte, lokal hochwirksame Keimreduktion in der Mundhöhle durchgeführt. Nebenwirkungen wie Verfärbungen der Schleimhaut oder der Zähne konnten auch bei längerer Anwendung nicht festgestellt werden. Ebenfalls wurden kaum negative Bemerkungen über entsprechende Geschmacksveränderungen im Mund mitgeteilt. Ätherische Öle können in der unterstützenden Parodontitistherapie einen festen Platz einnehmen. Sie unterstützen lokal die Verringerung der Keimzahl der pathogenen Bakterien und beeinflussen positiv das Mundmilieu. Damit entziehen sie den pathogenen Bakterien die Lebensgrundlage.

 

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